Steppenlemminge

(Lagurus lagurus)

Was Lemminge ausmacht

Lemminge sind sehr possierliche, neugierige Nager, sie werden gewöhnlich auch recht zahm, sofern man mit ihnen gut umgeht und sie nicht einengt. Wenn man sich etwas mit der Haltung beschäftigt hat und sie richtig hält, sind sie pflegeleicht und machen sehr viel Spaß bei der Pflege. Falsch gehaltene Tiere (Einzelhaltung, zu kleines oder falsch eingerichtetes Gehege etc.) hingegen sind meist eher frustrierend und bereiten oft auch Sorgen (Verhaltensstörungen, wenig Aktivität etc.). Steppenlemminge sind besonders für sensible Menschen geeignet, die ein Gefühl für solch kleine, zarte Lebewesen haben. Außerdem sollte man sie als Beobachtungstiere sehen, es macht viel Spaß ihnen zuzusehen.

Wo bekomme ich Lemminge?

Lemminge sind immer noch recht exotische Tiere, deshalb sind gute Züchter selten und auch nicht in jedem Tierschutzverein sind sie zu finden. Keinesfalls sollten die Lemminge in Zoohandlungen oder auf Kleintiermärkten bzw. von dubiosen Züchtern, die sie nicht artgerecht halten und sich nicht auskennen, gekauft werden.
Am besten fragen sie bei Hamsterhilfen (dort stranden oft Lemminge) und anderen Tierschutzorganisationen für kleine Tiere nach und inserieren und suchen in Kleinanzeigemärkten und in Lemming-Foren. Größere Entfernungen sind kein großes Problem, über Mitfahrzentralen wie Blablacar oder mitfahrgelegenheit.de können recht schnell Reisemöglichkeiten für 5-10€ gefunden werden.

Wie alt werden Lemminge?

Steppenlemminge werden um die zwei Jahre alt, meist sterben sie zwischen 1,5 und 2 Jahren, sehr selten werden sie etwas älter. Stellen Sie sich deshalb auf dieses kurze Lebensalter ein!

Tagsüber oder nachts aktiv?

Lemminge sind vorwiegend in den Abendstunden aktiv, wechseln jedoch allgemein Aktivitätszeiten mit Ruhezeiten ab (wechselaktiv). Einige Lemminge passen sich auch den aktiven Zeiten der Halter an und sind dann besonders dann zu beobachten, wenn viel im Zimmer los ist.

Mindestmaße

Lemminge sind sehr bewegungsfreudig, sie legen in der Natur täglich mehrere Kilometer Strecke zurück. Deshalb benötigen sie, auch wenn sie sehr klein sind, ein großes Gehege.

In der Literatur werden meist Mindestmaße von 100x50x40 cm angegeben, die als dauerhaftes Heim jedoch kaum geeignet sind. Diese Empfehlung bezieht sich auf das Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren vom Bundesministerium für

Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, an dem sich auch Veterinärämter orientieren. Dieses schreibt für Mäuseartige eine Grundfläche von 0,5m² vor. Für eine wirklich artgerechte Haltung von zwei bis vier Lemmingen ist eine Größe von 120x40x40 cm oder ein anderes Maß mit gleicher Grundfläche und Höhe ein absolutes Minimum. Wir empfehlen jedoch gleich ein größeres Gehege anzuschaffen, denn dieses lässt sich zweckmäßiger einrichten, schöner gestalten und bietet den Tieren einen geeigneten Lebensraum. Bedenken Sie, dass Ihre Lemminge diesen Bereich ihr Leben lang nicht wirklich verlassen und auf dieser Fläche ihr Leben verbringen müssen. Eine zu beengte Haltung führt zu Verhaltensstörungen wie z.B. Aggressivität, Gitternagen, am Glas einen Ausgang suchen und in der Ecke scharren.

Lemming-Haltung

Aquarium, Käfig oder Eigenbau?

Ein Käfig ist für Lemminge als Unterkunft meist ungeeignet, denn nur wenige Käfige erfüllen die Mindestmaße, haben einen Gitterabstand von weniger als 0,6 cm (bei Jungtieren noch enger) und eine min. 20 cm hohe Wanne, damit sie ausreichend hoch eingestreut werden können. Zudem können Lemminge ihre Einstreu aus dem Käfig herausbuddeln, was die Umgebung des Geheges meist unnötig stark verschmutzt.

Eine ideale Haltungsform ist ein großes Aquarium oder ein geeigneter Eigenbau. Terrarien haben gegenüber Aquarien den Nachteil, dass sie seitlich geöffnet werden müssen, so dass der Tiefstreu-Bereich schwieriger anzulegen ist.

IKEA Detolf Vitrine

Eine recht günstige, artgerechte und schöne Haltung ist in der Detolf Vitrine von IKEA möglich. Die Vitrine wird einfach ohne Türe aufgebaut bzw. wenn sie bereits montiert wurde, die Türe abmontiert. Dann kann die Vitrine auf die Seite gelegt werden, so dass ein Gehege entsteht. Wer die Metall-Verstrebungen nicht möchte, kann die Vitrine ohne Verstrebungen aufbauen und das Glas mit normalen Silikon am Holz befestigen.

Kosten: In Kleinanzeigemärkten oft für 5-15€ erhältlich, neu 59€ bei IKEA

Maße: 1,63x37x43 cm

Handwerkliches Geschick: nicht erforderlich

Aquarium

Sehr gut für die Lemminghaltung geeignet sind Aquarium mit ausreichend großer Grundfläche.

Kosten: In Kleinanzeigemärkten je nach Größe um die 50€, neu wesentlich mehr.

Maße: Verbreitet sind 100-200cm (100, 120, 140, 150, 160, … 200) Länge, 40-60 cm Breite und 50-60cm Höhe.

Handwerkliches Geschick: nicht erforderlich

Skyline 2047 Nagarium Marrakesch 100

Optisch sehr ansprechendes Gehege mit den Mindestmaßen, praktischer Deckel.

Kosten: 163,05€

Maße: 100x40x50cm

Handwerkliches Geschick: Nicht erforderlich

Bezugsquelle: Amazon

Ferplast Nagarium Karat

Optisch sehr ansprechendes Gehege mit den Mindestmaßen, Gitteraufsatz und Buddelbereich, der das Herausfallen der Streu verhindert.

Kosten: 197,15€

Maße: 100x50x60cm

Handwerkliches Geschick: Nicht erforderlich

Bezugsquelle: Amazon

Woltu HT2007

Optisch sehr schönes Gehege aus Holz, Plexiglas, welches das Herausfallen der Streu verhindert.

Kosten: 61,95€ + Versand

Maße: 115x60x60cm

Handwerkliches Geschick: Nicht erforderlich

Bezugsquelle: Amazon

Petgard Mäuse- und Hamsterheim SAN MARINO 100 DELUXE

Optisch sehr schönes Gehege aus Holz, Plexiglas, welches das Herausfallen der Streu verhindert. Gitteraufsatz für gute Luftzirkulation.

Kosten: 189,95€

Maße: 100x70x55cm

Handwerkliches Geschick: Nicht erforderlich

Bezugsquelle: Amazon

PawHut D2-0041

Optisch sehr schönes Gehege aus Holz, Plexiglas, welches das Herausfallen der Streu verhindert. Etagen zur Ausgestaltung des Raums. Trotzdem sollte hoch eingestreut werden! Deshalb bleibt die Schublade am besten einfach immer zu und man mistet von oben aus.

Kosten: 57,95€

Maße: 115x60x60cm

Handwerkliches Geschick: Nicht erforderlich

Bezugsquelle: Amazon

Standort

Das Gehege wird am besten erhöht auf einer Kommode oder einem Tisch aufgestellt, damit sich die Lemminge auf Augenhöhe befinden. Ungeeignet ist ein Platz direkt vor der Heizung oder an einem Südfenster, so dass sie bei Sonneneinstrahlung keine Schattenplätze vorfinden. Bei Zimmertemperatur fühlen sie sich am wohlsten. Lemminge sollten natürlich keinen schädlichen Dämpfen oder Rauch ausgesetzt werden. Bedenken Sie, dass Lemminge auch nachts aktiv sind und deshalb nicht in einem Schlafzimmer oder Kinderzimmer leben können.

Einstreu & Strukturierung des Geheges

Die Einstreu ist neben der Gehegegröße in der Lemminghaltung sehr entscheidend, da Lemminge sehr viel buddeln und das Material dafür sorgt, dass sie sich wohl fühlen. Am besten werden verschiedene Einstreu-Bereiche geschaffen:

  • Grundsätzlich unverzichtbar ist ein großer Tiefstreubereich der zumindest 15 cm , besser 20-40 cm hoch eingestreut wird, er sollte etwa einen halben Quadratmeter groß sein. In diesem Bereich muss die Einstreu so beschaffen sein, dass sich gut stabile Gänge bauen lassen. Ideal ist ein Gemisch aus normaler Weichholzspäne und viel Heu, dieses stabilisiert die Gänge. Alternativ zu Heu stabilisieren auch Streifen aus Toilettenpapier/Papiertaschentüchern oder Stroh die Gänge. Die tiefe Streu hat scheinbar den Nachteil, dass die Lemminge seltener zu sehen und schlechter zu kontrollieren sind. So fallen Krankheiten nicht so schnell auf. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn zu häufig ausgemistet wird, denn dann sind sie nur noch damit beschäftigt, neue Gänge anzulegen und Fluchtmöglichkeiten zu bauen. Der Tiefstreubereich muss nur etwa ein bis viermal im Jahr erneuert werden, sofern man ihn richtig pflegt. Nach der Reinigung ziehen sich die Lemminge zurück um neue Bauten anzulegen und sind oft Tage oder zwei bis drei Wochen kaum noch zu sehen. Wenn der Tiefstreubereich fertig ist und sie sich auch in der Überstreu sicher und wohl fühlen, kommen sie sehr viel raus und sind problemlos zu kontrollieren.
  • Der Futterbereich zeichnet sich dadurch aus, dass er hygienisch gehalten werden kann, gut einsehbar ist und nicht zu sehr untertunnelt wird, damit kein Lemming unter den schweren Näpfen verendet. Am besten wird er auf eine große Etage verlegt oder in diesem Bereich nur sehr wenig und buddelfeindliches Material verwendet. Geeignet ist Sand, Baumrinden-Streu, Rindenmulch etc. Der Futterbereich muss täglich kontrolliert und ggf. gereinigt werden.
  • Der Aktivitätsbereich kann mit dem Futterbereich zusammen gelegt werden, auch er darf nicht untertunnelt werden, denn die schweren Einrichtungsgegenstände können zur Todesfalle werden, wenn die Lemminge unter ihnen durchbuddeln. In diesem Bereich steht das Laufrad.
  • Der Sandbereich dient den Lemmingen nicht als „Sandbad“ sondern als Toilettenecke, denn Lemminge Baden nicht im Sand. Deshalb kann jeglicher Sand (Vogelsand, Chinchillasand, Spielsand) verwendet werden und nicht nur Chinchillasand, wie bei im Sand badenden Nagern. Der Sandbereich ist perfekt als Toilettenecke geeignet und sollte deshalb vorzugsweise in einer Schale, die in die Ecke bei der Fressecke passt, gefüllt werden. Ideal sind eckige Futternäpfe oder Wasserschalen für Reptilien (Stein-Optik).
  • Die Überstreu sollte abwechslungsreich und interessant gestaltet werden. Lemminge lieben es, wenn sie mehrere Untergründe und viele Verstecke vorfinden. Bereiche mit Kleintierstreu, Bereiche mit Sand, Rinden-Streu-Bereiche, frisches oder trockenes Moos, Rinden, Grasbüschel… Das Moss kann über Zweige und Wurzeln gelegt werden, so dass unter den Moosschollen Verstecke entstehen. Die Lemminge legen in der Überstreu viele kleine Gänge an.

Ausmisten und sauber halten

Lemminge sind recht pflegeleicht, sie müssen nur etwa ein bis zweimal im Monat gereinigt werden, wenn das Gehege groß ist. Dabei sollte niemals die ganze Streu ausgetauscht werden, sondern immer nur ein Teil der Einstreu (höchstens ein Drittel), sonst zerstreiten sich die Gruppen oft anschließend, da der Gruppengeruch fehlt. Außerdem kann man bei dieser Gelegenheit wieder frisches Heu unter die Tiefstreu mischen, da dieses meist weggefressen wird und die Lemminge dann dadurch keine Tunnel mehr bauen können. Ein Sandbad ist ideal als Toilette, die Lemminge machen dann bevorzugt in den Sand, so dass dieser Bereich alle paar Tage gereinigt werden kann. Ansonsten suchen die Lemminge meist Gehegecken auf, die dann regelmäßig gereinigt werden müssen. Das Sandbad sollte in eine Ecke gestellt werden. Der Futterplatz sollte täglich bei der Fütterung gepflegt und altes Frischfutter entfernt werden.

Einrichtung und Zubehör

Achtung:

Bitte unbedingt beachten:

  • Vermeiden sie Plastikzubehör, wenn es die Lemminge fressen, können sie davon Gesundheitsprobleme bekommen. Zudem herrscht in den Häuschen stickige Luft und ein ideales Klima für Bakterien.
  • Stellen sie schwere Gegenstände niemals auf die Einstreu! Die Lemminge buddeln sich unten drunter durch und können erdrückt werden und dabei verenden. Bitte immer nur direkt auf den Boden oder auf eine Etage stellen!

Laufräder

In jedes Lemmingheim, gehört ein geeignetes Laufrad. Auch wenn die Lemminge viel Platz haben, können sie keine Strecken von mehreren Kilometern zurück legen, im Laufrad haben sie die Möglichkeit, nach belieben weit zu laufen. Entgegen vieler Kritiker sind Laufräder artgerecht, die Tiere können durch diese ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und nehmen keine Schaden. Aber vorsicht! Es gibt es viele gefährliche und ungeeignete Laufräder!

Geeignete Laufräder

Wenn man beim Lemmingheim in etwas investieren sollte, dann ins Laufrad. Hier lohnt es sich nicht zu sparen. Die meisten Laufräder führen zu gesundheitlichen Schäden bei den Lemmingen, die daraus resultierenden Tierarztkosten sind meist deutlich höher als das eingesparte Geld und einige Lemminge sterben sogar an den Gefahren der Laufräder. Andere Laufräder sind zwar artgerecht, aber machen Geräusche. Je nach Standort können sie deshalb auch nervenaufreibend sein.

Ein geeignetes Laufrad muss folgende Eigenschaften haben:

  • Mindestens 20cm Durchmesser, damit die Wirbelsäule durch die Krümmung beim Laufen keinen Schaden nimmt, wobei wir 30cm empfehlen, denn 30cm-Laufräder haben eine breitere Lauffläche, so dass die Lemminge zu zweit laufen können und sich nicht gegenseitig aus dem Rad werfen.
  • Geschlossene Lauffläche (keine Gitter!), die Lemminge bleiben sehr oft mit den Füßchen in den Streben hängen und verletzen sich dabei schwer, weil das Rad weiter läuft.
  • Eine geschlossene Rückseite, da die Lemminge sonst sehr leicht zwischen Streben eingequetscht werden können.
  • Keine Verstrebungen an der Vorderseite, auch da können Lemminge leicht eingequetscht werden! Wenn ein Lemming läuft und der andere dazu möchte, bekommt er mit voller Wucht die Strebe ab.
  • Das Laufrad sollte im Idealfall einen leichten Rand haben, da zusammen laufende Lemminge sich sonst leicht raus werfen können.
  • Das Laufrad muss aus leichten Material sein, damit es von den kleinen Tieren angetrieben werden kann (geeignetes Plastik, dünnes Holz), dickere Holzlaufräder sind zwar schön, aber die Lemminge können sie nicht antreiben. Zudem stoppen sie meist zu spät und die Lemminge überschlagen sich.

Ungeeignete/gesundheitsschädliche/gefährliche Laufräder!

Diese Laufräder sind geeignet:

Das WodentWheel oder RoboWeel mit 27 cm Durchmesser

Dieses Laufrad ist für Lemminge die beste Wahl

+ es läuft sehr leise,

+ ist stabil und langlebig,

+ stoppt recht schnell,

+ ist einfach anzutreiben,

+ bietet genug Lauffläche für zwei Lemminge,

+ ist sehr einfach zu reinigen (besonders wenn die Lemminge ins Laufrad koten/urinieren),

+ der Kunststoff ist ungiftig und darf angefressen werden.

– Einziger Kritikpunkt ist, dass die Lemminge die Front abbekommen, wenn bereits einer im Laufrad läuft und ein anderer dazu möchte. Besser geeignet wäre ein kleiner Rand statt der geschlossenen Vorderseite.

  • Bezugsquelle und Preis: Amazon

Holzlaufräder & Korklaufräder mit 30 cm Durchmesser

Ebenfalls eine gute Wahl ist ein stabiles Holzlaufrad:

+ es läuft sehr leise (je nach Hersteller)

+ ist stabil und langlebig,

+ bietet genug Lauffläche für zwei Lemminge,

+ Holz ist ungiftig

+ Holzlafräder gibt es mit kleinem Rand, dieser ist ideal für Lemminge geeignet.

– es ist nicht so einfach wie die Plastikräder zu reinigen (besonders wenn die Lemminge ins Laufrad koten/urinieren),

– es stoppt langsamer als die Plastikräder und ist nicht so einfach anzutreiben

  • Bezugsquellen und Preis: Amazon

Kleintierlaufrad mit 30 cm Durchmesser

Das Kleintierlaufrad von Zooplus ist ein unschlagbar günstiges Laufrad, das an das WodentWheel erinnert. Es hat die selben Vorteile wie dieses ist jedoch nicht ganz so leise und deshalb nicht für jeden Standort geeignet. Zudem ist das Plastik wohl bedenklicher als beim Original.

Naturholzräder mit 20 cm Durchmesser

Achtung! Keine 30cm Durchmesser, diese bekommen die Lemminge nicht in Gang!

Diese Laufräder sind geeignet aber nicht ideal.

+ sie sehen schön aus

+ sie sind stabil und langlebig

– Die Lauffläche reicht nur für einen Lemming aus

– Sie sind schwer in Gang zu bekommen und stoppen zu spät

– sie sind schlecht zu reinigen

– Die Lemminge fliegen oft heraus und können sich dabei verletzen, wenn der andere weiter läuft.

Bezugsquelle und Preis: Amazon

Laufteller Flying Saucer

Der Flying Saucer ist eine nette Spielerei, die den Lemmingen zusätzlich zum Laufrad angeboten werden kann. Nur die Laufteller aus Plastik können sie antreiben, Holz-Laufteller sind zu schwer.

Bezugsquelle und Preis: Amazon

Einrichtungsideen…

Häuser, Unterschlüpfe

Lemminge brauchen nicht unbedingt ein Häuschen, sie graben sich ihre Unterschlüpfe gerne selber in der Tiefstreu. Allerdings nehmen sie Häuschen gerne an. Die Öffnungen sollten min. 3 cm Durchmesser haben, damit kein Lemming stecken bleibt, Neben Nagerhäusern sind auch Nistkästen für Vögel geeignet. Die Häuschen können auch als Schutz für den Wassernapf oder die Futterschüssel aufgestellt werden, so werden sie nicht zugebuddelt.

Sandbad/Toilette

Das Sandbad wird von den Lemmingen nicht als Bad genutzt, sondern eher als Toilette. Deshalb ist es ideal um das Gehege sauber zu halten, ein großer Teil der Hinterlassenschaften landet im Sandbad und kann regelmäßig problemlos ausgetauscht werden. Weil die Lemminge im Sandbad nicht baden, kann jeglicher Sand verwendet werden. Ideal als Sandbad geeignet sind Tonschalen (Untersetzer für Blumentöpfe etc.) und Wasserschalen für das Terrarium (sehen sehr schön aus).

Wassernapf oder Nippeltränke?

Bieten Sie Ihren Lemmingen grundsätzlich einen Napf an. Wenn Sie ihn richtig platzieren, wird er auch nicht verschmutzt. Die Nippeltränken verstehen nicht alle Lemminge und aus Nippeltränken wird zu wenig Wasser aufgenommen. Ein Napf ist naturnäher und artgerechter. Achten Sie besonders bei jungen Lemmingen, dass diese im Napf ertrinken können, verwenden sie dann nur sehr flache Schalen!

Grasnäster, Heunester

Auch Heunester aus dem Zoohandel dürfen verwendet werden, allerdings nur wenn sie kein gefährliches Drahtgestell haben!

Futternapf

Es kann sinnvoll sein, gerade das Frischfutter im Napf anzubieten, damit es nicht mit Einstreu „paniert“ wird. Die Körner können auch gerne als Erlebnisfutter im gesamten Gehege verstreut werden. Im Zoohandel werden einige geeignete Näpfe angeboten.

Tunnel

Einige Lemminge nehmen gerade im Bereich mit wenig/flacher Streu gerne Tunnel an. Geeignet sind Papptunnel (von Küchenrollen etc.), Korkröhren, Tunnel aus Holz usw.

Wurzeln

Eine schöne, naturnahe Einrichtungsidee sind Wurzeln.

Pflanzen, Moos

Im naturnah eingerichteten Gehege sollten Pflanzen nicht fehlen. Moos ist besonders als oberste Schicht im Gehege wunderschön und ideal für die Lemminge geeignet. Andere Pflanzen können in Keramik-Töpfen angepflanzt das Gehege bereichern. Die Lemminge fressen sehr gerne Gräser, wenn man ihnen Grasbuschel ausgräbt und in einen Topf pflanzt, lieben sie es. Natürlich kann man auch auf Pflanzen aus dem Zoohandel zurück greifen oder andere ungiftige Pflanzen in Töpfen ins Gehege stellen. Ideal ist es, Pflanzen aus der Natur einzutopfen, besonders Wiesenpflanzen. Wenn Sie Pflanzen aus dem Handel verwenden (z.B. Küchenkräuter), so gießen und pflegen Sie diese bitte erst eine Weile außerhalb des Geheges, damit sie nicht frisch gedüngt/gespritzt sind. Wenn die Pflanzen abgefressen sind, sollten sie eine Erholungszeit auf der Fensterbank erhalten. So können im Wechsel die Pflanzen immer nachwachsen und verfüttert werden.

Zweige, Äste, Blätter, Laub

Ungiftige Zweige können mit Blättern, Knospen und Blüten das Gehege zieren. Geeignet sind z.B. alle Obstbaumzweige, Nussbaumzweige und alle Nadelbaumzweige (außer Eibe!). Nadelbaumzweige werden kaum gefressen aber sind nicht giftig (wie oft angegeben)!

Steine

Auch Steine sind eine tolle naturnahe Einrichtung. Sie müssen grundsätzlich auf dem Boden oder einer Etage stehen, damit kein Lemming unten drunter eingeklemmt wird. Am Futterplatz können sie z.B. unter dem Sandbad oder dem Napf gelegt werden.

Weidenbrücken

Im Handel werden Brücken aus Weidenzweigen angeboten, diese können gerne im Gehege Verwendung finden.

Etagen

Wer keinen flach eingestreuten Bereich hat, sollte eine Etage für das Futter, das Laufrad und das Sandbad verwenden. Gitteretagen sind ungeeignet, da die Lemminge in den Spalten leicht hängen bleiben und sich verletzen können. Decken Sie solche mit einem passenden Brett ab.

Eierkartons, Karton

Auch Einrichtungsgegenstände aus Pappe können verwendet werden, Eierkartons können mit Futter gefüllt werden und als Unterschlupf dienen.

Kokosnussschalen

Ebenfalls eine schöne, naturnahe Einrichtungsidee sind Kokosnussschalen.